Teilprojekt GS 5: Gebäude "Alte Amtshauptschaft" innerhalb des Bereiches von Teilprojekt GS1
Um für das um 1900 errichtete Gründerzeitgebäude der Alten Amtshauptmannschaft eine Ertüchtigung für ein 100-jährliches Hochwasser zu realisieren wurde anstelle einer separaten Hochwasserschutzwand die denkmalgeschützte Fassade der Süd- und Ostseite des Gebäudes zur Hochwasserschutzwand ertüchtigt.
Alte Hauptmannschaft, Ansicht Ostfassade, Mai 2008Detail Hochwasserschutzertüchtigung
Dabei gliedert sich das Bauvorhaben im Wesentlichen in 3 Komplexe:
-
Herstellung der Anbindung der Bohrpfahlwand an die Gebäudeaußenwand durch Ausbildung einer 30 cm dicken Stahlbetonkopfplatte


Ausbauen der SockelplattenStahlbetonkopfplatte und wiedereingebaute Sockelplatten


Planmäßiges Abspitzen der Bohrpfähle als Vorbereitung für den Anschluss der KopfplatteBewehrung für Stahlbetonkopfplatte
-
Abdichtung der Außenwandoberfläche bis zur Höhe des Schutzziels einschließlich wasserdichter Anbindung Kopfplatte an Gebäudeaußenwand
Der in Geländehöhe angeordnete Sandsteinsockel wird temporär ausgebaut und die Dichtung unsichtbar hinter dem wieder eingebauten Sandsteinsockel geführt. Die Dichtung ist somit vor dem unmittelbaren Außenklima geschützt. Sie überlappt an der Oberkante des Sockels mit der flächig auf die Mauerwerksoberfläche aufgebrachten Wanddichtung bzw. mit der in einer früheren Sanierungsperiode eingebrachten Horizontalsperrung unmittelbar an der Oberkante des Sandsteinsockels. Die Sicherstellung der Dichtfunktion der Außenwand gegenüber drückendem Wasser im Hochwasserfall wird durch ein spezielles Putzsystem gewährleistet. Das System ist dampfdiffussionsoffen und kann durch Auftrag eines Feinputzes optimal an den Bestandsputz angepasst werden.


Abdichtung des Sockels bei ausgebauten SockelplattenAufbringen des Putzsystems
-
Sicherung der in der Erdgeschossaußenwand befindlichen Fenster- und Türöffnungen durch mobile Verschlusssysteme (hier: Dammbalkensysteme).
Fenster mit eingesetztem und entferntem Dammbalkenverschlussystem
Das Teilprojekt GS 5 wurde vom Herbst 2008 bis Sommer 2009 realisiert und mit der erfolgreichen Dichtheitsprüfung der Dammbalkenysteme für die Fenster und Türen abgeschlossen.


Dichtheitsprüfung des Dammbalkenverschlusssystems an jedem Fenster
Ansicht Südseite und Ostseite nach Fertigstellung des Teilprojektes GS 5